Was ist Sarkoidose?

Die Sarkoidose ist eine Systemerkrankung, die mehrere Organe, typischerweise die Lunge, betreffen kann und deren Auslöser bislang nicht bestimmt ist. Die Krankheit ist genetisch bestimmt und nach dem heutigen Stand der Medizin bedarf es lediglich eines eingeatmeten, nicht näher einzugrenzenden Stoffes (Staub etc.), der dann die Auslösung der Krankheit (pulmonale Primäraffektion) zur Folge hat. 

Bei der Sarkoidose kommt es zur Bildung von sehr kleinen Bindegewebsknötchen, den sogenannten Granulomen, die sich im Zwischengewebe (Interstitium) der Organe festsetzen.

Dies kann dann zu Störungen der jeweiligen Organfunktionen führen. Hierdurch kommt es oft zur Fehldiagnose, da die Sarkoidose durch diesen Organbefall Symptome der verschiedensten Krankheiten auslösen kann.

So ist es auch zu erklären, dass es sich bei der Diagnose Sarkoidose fast immer um einen Zufallsbefund nach einer Röntgenuntersuchung handelt.

Fast immer ist die Lunge beteiligt. Andere Organe können ebenfalls betroffen sein, z.B. Augen, Herz, Haut, Nieren, Leber, Milz, Muskeln, Gelenke, Knochen und das zentrale Nervensystem.

Die Erkrankung äußert sich sowohl in unspezifischen Symptomen wie Husten, Gelenkschmerzen und -schwellungen, Hautveränderungen, Fieber, Gewichtsverlust, Leistungsminderung und ständige Müdigkeit als auch in spezifischen Symptomen wie Atemnot, anhaltender Husten, Grippegefühl, Herzrhythmusstörungen, Funktionsausfällen des peripheren und zentralen Nervensystems mit Lähmungserscheinungen, Seh- und Hörstörungen oder auch Einschränkungen der Nieren- und Leberfunktion.

Eine Augenbeteiligung kommt in ca. 20% der Fällen vor. Sie kann zu schweren Schäden und Verlust des Sehvermögens führen. 

Krankheitsverlauf

Es gibt die akute und die chronische Form der Sarkoidose.

Die akute Sarkoidose (Löfgren-Syndrom) wird häufig (70%) begleitet von bläulich-roten  Hautflecken von teigiger Konsistenz an den beiden Streckseiten der Unterschenkel oder Unterarme, meistens in symmetrischer Anordnung. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Erythema nodosum. 

Bei der akuten Form kommt es außerdem sehr häufig zu einem Befall und damit verbundener Entzündung der Gelenke (meist der Sprunggelenke), der klinisch alle Anzeichen einer akuten Arthritis zeigt. 

Typisch für die Sarkoidose und beim Fehlen dieses Symptoms fast schon ein Ausschluss der Krankheit sind die meist sehr stark geschwollenen Hiluslymphknoten auf beiden Seiten. (Bihiläre Lymphome)

Die akute Form macht ca. 1/3 aller Sarkoidoseerkrankungen aus.

Bei chronischem Verlauf kommt es häufig zur Ausdehnung auf mehrere Organe.

Bei der Lunge kann die Beeinträchtigung bis zur Vernarbung von Lungengewebe, der sog. Fibrose führen. Auch bei chronischen Verlaufsformen kann es zur Spontanheilung kommen, diese ist jedoch eher selten.

Auch der Übergang von der akuten zur chronischen Form ist in seltenen Fällen beobachtet worden.

Auswirkungen

Die Erkrankung ist für den Betroffenen häufig sehr belastend, nicht zuletzt dadurch, dass Symptome wie ständige Müdigkeit oder Leistungsminderung für das Umfeld des Erkrankten bei gleichzeitigem Fehlen von “vorzeigbaren” Symptomen schwer zu erfassen sind.

Oftmals haben die Betroffenen bis zur endgültigen Diagnose regelrechte “Ärzteolympiaden” hinter sich.